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1. Alte Geschichte - S. 25

1879 - Dillenburg : Seel
— 25 — Gemahlin des Zeus, wollte Herkules tobten und sandte daher, als das Kind noch in der Wiege lag, zwei Schlangen; aber Herkules faßte mit jeber Hand eine berfeiben und erwürgte sie. Er würde sorgfältig erzogen und nicht nur in leiblichen Uebungen, fonbern auch in der Buchstabenschrift, in Gesang und Leyerspiel unterrichtet. Als er einst seinen Lehrer, der ihn gestraft hatte, mit der Leyer zu Boben schlug, würde er aufs Laub geschickt, wo er zu gewaltiger Größe und Stärke heranwuchs. Im Begriffe, in das Leben einzutreten, wirb er vor den Scheibeweg gestellt; von zwei Frauen, die Glückseligkeit und die Lüberlich feit, sucht ihn jebe zu bereben, ihr zu folgen; er über-winbet die Versuchung zum Laster und folgt der Tugend auf dem Wege zum Glücke. Hera verfolgt ihn währenb seines ganzen Lebens; aber Pallas Athene schützt ihn. Von der ersteren veranlaßt, befiehlt König Eurystheus von Mycenä, in bessen Dienst sich Herkules gestellt, dem Herkules, zwölf Arbeiten zu verrichten. Die erste berselben war, daß er bett nemeischen Löwen, der eine ganze Gegenb in Angst und Schrecken hielt und besi'en Fell für menschliche Waffen unburchbringlich war, töbtete. Seine Pfeile prallten ab, aber Herkules schlug ihn mit einer Keule nieber und erstickte ihn dann. Als zweite Arbeit tourbe ihm aufgetragen, die Hybra, eine ungeheure Schlange mit neun Köpfen, zu erlegen. Auch bies vollbrachte Herkules mit Hülfe feines Freitnbes Iolaus. Sobann fing er die Hindin der Artemis, welche eherne Füße hatte und ein goldenes Geweih trug. Diese war so schnellfüßig, daß niemand sie einholen konnte. Herkules hetzte sie so lange, bis sie tobtmübe nieberfanf. Ju den Klüften des Berges Erymanthns hauste ein Eber; diesen fing er lebendig, lud ihn auf feine Schultern und brachte ihn dem Eurystheus. Die fünfte Arbeit war die Reinigung des Augiasstalles. Augias, ein König und Freund des Eurystheus, hatte in einem mächtigen Stalle eine Herde von 3000 Rindern. Diesen Stall, der feit Jahren nicht gereinigt worden war, sollte Herkules in einem Tage reinigen. Mit Hülse eines Kanals, der das Wasser eines nahen Flusses in den Stall führte, vollbrachte er die Arbeit. — Am See Stymphalis hielt sich eine Menge von mächtigen Vögeln mit ehernen Flügeln, Schnäbeln und Klauen auf und thaten viel Schaden. Herkules verscheuchte sie durch das Getöse mächtiger Klappern und töbtete viele berselben. Darauf fanbte ihn En-rystheus nach Kreta, wo ein witthenb geworbener Stier Men-

2. Alte Geschichte - S. 149

1879 - Dillenburg : Seel
— 149 — rief er die Vandalen aus Spanien herüber. Froh darüber 429 kamen diese unter Geiserich sofort, durchzogen ganz Nord-Afrikan<(^r-plündernd und verheerend, so daß Bonifazins seinen Schritt bereute. Mit Hülfe des Hl Augustiu's (Bischof von Hippo) söhnte er sich mit dem Hofe aus und versuchte nun, die Vandalen wieder aus Afrika zu vertreiben. Aber es gelang ihm nicht; nach mehreren Niederlagen sah er sich genöthigt, nach Italien zu fliehen. Die Vandalen eroberten nach und nach ganz Nordafrika und gründeten 4 39 das Vandalenreich. Afrika war für Rom ver-439 loren. ,L^r- Seit dem Anfange des fünften Jahrhunderts war Britannien von Truppen entblößt; in Folge dessen hatten die dort wohnenden Briten viel von den räuberischen Pikten und Skoten zu leiden. Zum Schutze gegen diese riefen sie die an der deutschen Nordseeküste wohnenden Angeln und Sachsen herbei, welche unter ihren Führern Heng ist und Horsa herüber kamen, die Briten gegen die Pikten und Skoten unterstützten, sich aber auch nach und nach zu Herren des ganzen Landes machten und im Jahre 449 die sieben angelsächsischen Reiche gründeten. Aus der 449 Verschmelzung der Eingewanderten mit den Eingeborenen ist das n-G^r-heutige englische Volk entstanden. f. Neuer Einfall der Hunnen. Um die Mitte des fünften Jahrhunderts brachen die Hunnen, welche sich bisher im südlichen Rußland aufgehalten hatten, wieder auf, um nach Westen zu ziehen. An ihrer Spitze stand Attila (Etzel), der sich selbstgod egiesel, d. i. Gottesgeißel nannte. Er war der mächtigste Fürst feiner Zeit; nicht nur seine Hunnen, auch viele deutsche Stämme gehorchten ihm. In seinem Lager zwischen der Theiß und der Donau beugten sich ihm die Gesandten der meisten Völker, sogar des römischen Reiches. Mit einem ungeheuren Heere zog er 451 an der Donau aufwärts und bei der Neckarmündung über den Rhein. Attila selbst war klein von Gestalt, mit dickern Kopf und kleinen, aber stolz blickenden Augen. Wie sein Körper eisenfest war, so fest und unbeugsam war auch sein Wille. Sein Hoflager war ein von Pfählen umgebenes Dorf, in dessen Mitte sich ein von Holz erbautes, mit vielen Gallerien umgebenes Haus befand. Der König selbst lebte sehr einfach, während seine Feldherrn und Diener ein Hofleben in Prunk und Pracht führten. Jene speisten von silbernen Gefäßen und schlürften aus Goldpokalen den Wein; er aß und trank aus hölzernen Schalen; „feine Nahrung und Kleidung war die eines mongolischen Hirten." Gefürchtet war er bei Freund und Feind.

3. Alte Geschichte - S. 11

1879 - Dillenburg : Seel
— Ilgen drohten wieder die Unterwerfung unter Assyrien, und deshalb wählten die Meder einen aus ihrer Mitte, Dejokes, einen klugen und gerechten Richter, zum Könige. Dieser erbaute die neue Hauptstadt Ekbatäna, umgab sie mit einer siebenfachen Ringmauer, deren innerste die Königsburg und das Schatzhaus einschloß, und gründete eine militärische Gewaltherrschaft. Unter einem seiner Nachfolger, Kyaxäres, wurde Medien von scythischen Hirtenvölkern lange Jahre schwer gedrückt, bis es endlich dem Könige gelang, nicht nur jene zu vertreiben, sondern auch in Verbindung mit dem babylonischen Könige Nabopolassar das ninivitische Reich zu erobern und sein Land dadurch bedeutend zu vergrößern (s. o. A. 2). Damals waren die Baktrier und die Perser dem mächtigen neu-medischen Reiche unterworfen. Das Volk eiferte den Babyloniern in Bereitung feiner Stoffe und sonstigen kunstreichen Beschäftigungen nach; die Hauptstadt Ekbatäna war ebenso Mittel- und Ausgangspunkt von Glanz und Wohlleben, als Babylon. Auch hier blieb die Verweichlichung und in Folge dessen der Niedergang des Reiches nicht aus; unter tto dem schwachen Könige Astyages (des Kyaxares Sohn) machten sich die Perser von der Herrschaft der Meder frei und gründeten 529 unter Cyrns (Kyr0s, Küres) das persische Reich. v.chr. . Die Sage erzählt den Untergang folgendermaßen: Astyages träumte einst, seine Tochter Mand ane gösse so viel Wasser auf die Erde, daß ganz Asien überschwemmt wurde. Die Traumdeuter deuteten den Traum dahin, daß Mandane einen Sohn bekommen werde, der über ganz Asien herrschen würde. Einen zweiten Traum, in welchem Astyages aus dem Schoße seiner Tochter einen ganz Asien beschattenden Weinstock aufwachsen sah, deuteten sie auf dieselbe Weise. Dadurch bauge gemacht, verheirathete er seine Tochter an einen unbedeutenden Perserfürsten, und als Maudane nach einiger Zeit ein Knäblein gebar, ließ er es der Mutter wegnehmen und ubergab es seinem Diener Harpagus, das Kiud zu todten. Dieser beauftragte einen Hirten, das Kind auszusetzen. Des Letzteren Frau aber hatte eben ein todtes Knäblein geboren, und auf die Bitten feiner Frau setzte der Hirte das todte Kiud aus und überließ ihr das lebende. Das Kiud, Eyrus genannt, blieb bei den Hirten und wurde bald ein kräftiger und schöner Knabe, der alle andern Hirtenknaben an Kraft und Gewandtheit, aber auch an Verstand, Klugheit und Muth übertraf. In einem Spiele mit anderen Knaben seines Alters wurde er zum Könige gewählt und ließ als solcher einen Widerspenstigen, den Sohn eines königlichen Dieners, züchtigen. Der Vater desselben beschwerte sich bei dem Könige. Dieser ließ Eyrus vor sich kommen; er erkannte bald die Ähnlichkeit desselben mit Mandane und erfuhr durch den Hirten den ganzen Sachverhalt. Den Eyrus schickte er zu seinen Eltern; an Harpagns aber nahm er fürchterliche Rache, indem er ihm das Fleisch seines eigenen Sohnes bei einer Mahlzeit vorsetzen und nach derselben ihm Kovf, Hände und Füße des Geschlachteten m einem Korbe vorzeigen ließ. Eyrus wuchs zur Freude seiner Eltern nnb

4. Alte Geschichte - S. 64

1879 - Dillenburg : Seel
— 64 — Vor der Schlacht rieth der über die große Zahl der Feinde erschrockene Parmenio dem Alexander, die Feinde bei Nacht anzugreifen. Alexander antwortete: „Ich mag den Sieg nicht stehlen!" Am Morgen der Schlacht schlief Alexander so fest, daß ihn Parmenio wecken mußte. „Du schläfst ja " sagte tf)m bi cf ev, „ als ob wir bereits gesiegt hätten." „Haben wir denn mcht gesiegt," erwiderte ruhig Alexander, „da wir den Feind endlich vor uns haben?" Mit solcher Zuversicht nahm Alexander den Kampf auf. Darius war auf seiner Flucht von einem treulosen Statthalter, Namens Bessus, gefangen genommen worden. Dieser wollte ihn dem Alexander ausliefern, um sich dadurch die Herrschaft über einen Theil Asiens p ersaufen. Sobald Alexander dies erfuhr, begann er mit einer kleinen, auserlesenen Schar die Verfolgung des Bessus. Als dieser die Annäherung Alexanders erfuhr, verwundete er den auf einem Wagen befindlichen, gefesselten Darius tödtlich und machte sich in eiliger Flucht davon. Als einer aus der Schar Alexanders zu Darius kam, bat ihn Darius um einen Trunk Wasser, den er auch erhielt. Darauf reichte er dem Macedonier die Hand und sprach sterbend den Wunsch aus,^ die Götter möchten den Alexander für die Huld, die er des Darius Familie erwiesen hatte, belohnen. Als Alexander zu dem Wagen kam, fand er den Darius bereits todt. Er deckte feinen Mantel über ihn und ließ ihn nach Persepolis Bringen, wo der Leichnam feierlich bestattet wurde. — Bessus war nach Baktrien geflohen und hatte sich dort unter dem Namen Arta-xerxes Iv. zum König gemacht, wurde aber, als Alexander mit seinem Heere den östlichen Theil Persiens vollends unterwarf, von feinen Großen dem Alexander ausgeliefert, worauf ihn dieser kreuzigen ließ. 6. Alexander als Feldherr und als Herrscher. Wohl wenige Feldherrn haben von ihren Truppen eine solche Verehrung und begeisterte Anhänglichkeit gefunden, als Alexander. Dazu trugen feine Eigenschaften, die ihn als gebornen Feldherrn erscheinen ließen, sowie sein Verhalten gegen seine Soldaten bei. An persönlicher Tapferkeit, an Kühnheit und Geistesgegenwart that es ihm keiner gleich; überall ging er feinen Soldaten mit dem besten Beispiele voran. Keine Gefahr scheute er; keine Beschwerde war ihm zu groß. Als einst die Nahrungsmittel ausgegangen waren, verschmähte er es nicht, vor seinen Soldaten eine Rübe aus dem Felde zu ziehen und zu essen. Ein andermal, als das Heer durch eine weite wasserarme Wüste zog und dasselbe wegen des Wassermangels ungeduldig zu werden be-

5. Alte Geschichte - S. 66

1879 - Dillenburg : Seel
seines dabei gefallenen Rosses Bncephala nannte. Durch den Ruf bou der außerordentlichen Fruchtbarkeit des inneren Indiens gelockt, drang er immer weiter vor, bis sich endlich seine Mace-donier, welche noch immer den Kern des Heeres bildeten, weigerten, weiter zu ziehen, weil sie durch die Furcht vor großen lieber-schwemmnngen, vor langen Wüstenmärschen und vor den Elephanten der Feinde entmnthigt waren. So schmerzlich es ihm war, er mußte umkehren. Am Indus wieder angelangt, fuhr er mit einer Flotte den Strom hinab, legte zu beiden Seiten desselben Grenz-festnngen an und besetzte sie mit macedonisch-griechischen Kolonisten. Dann schickte er einen Theil des Heeres unter Kraterns nach Persien voraus, um dort ausgebrochene Aufstände zu dämpfen. Mit dem andern Theile des Heeres setzte er die Fahrt fort und gelangte durch das Judusdelta in den arabischen Meerbnsen. Hier theilte er sein Heer wiederum; ein Theil desselben sollte zu Wasser (durch die Müuduug des Euphrat) nach Persien zurückkehren; mit dem andern Heerestheil trat er den Rückzug zu Lande an. Dieser führte durch die schauerliche Sandwüfte Gedrosiens, auf welchem Marsche ein großer Theil des Heeres durch Hitze und Staub, durch Entbehrungen und Krankheiten zu Grunde ging. Nach unsäglichen Beschwerden erreichte man die Stadt Pura, wo man sowohl mit der Heeresabtheilung unter Kraturus, als auch mit der durch die Flotte beförderten unter Nearch zusammentraf. Noch viele Soldaten starben hier in Folge des nach ausgestandenen Mühe- und Hungerzeiten zu häufigen Genusses von Nahrungsmitteln. g. Alexanders letzte Jahre und Tod. Nach Beendigung des indischen Feldzuges verfolgte er mit größerer Beharrlichkeit feinen Plan, macedonisch-griechisches und morgenländisches Wesen mit einander zu verschmelzen. Dazu sollte auch die große Hochzeit zu Susa dienen, bei welcher Alexander mit zwei persischen Prinzessinnen (deren eine die Tochter des Darius war), Hephästion mit der jüngsten Tochter des Darius, 80 edle Macedonier mit Töchtern persischer Edelleute und 1500 Macedonier niederen Ranges mit ebensoviel Perserinnen vermählt wurden. Alle erhielten ihre Ausstattung vom Könige. Als er aber bald darnach 30,000 auserlesene Perser mit gleichen Rechten, wie sie die Macedonier besaßen, in sein Heer einreihte, da brach die Unzufriedenheit der letzteren in hellen Flammen ans; 10,000 Veteranen verlangten ihren Abschied. Aber Alexander trat ihnen so ent-

6. Alte Geschichte - S. 132

1879 - Dillenburg : Seel
— 132 — für wehrhaft erklärt, d. H. feierlich mit Schwert, Speer und Schild geschmückt und dadurch iu die Zahl der Männer aufgenommen wurde. Nun durfte er mit in bett Krieg stehen, an den Volksversammlungen Theil nehmen und bei allen öffentlichen Angelegenheiten seine Stimme abgeben. f. Religion der Germanen. Hinsichtlich der Religion unserer Vorfahren haben uns die römischen Schriftsteller Cäsar und Tacttns nur weuige Nachrichten hinterlassen; vieles von deutschen Aufzeichnungen mag auch durch den Eifer der Priester der ersten christlichen Zeit verloren gegangen sein, da diese alle Spuren des Götterglanbens Zu vertilgen suchten. Dem Forschungseifer neuerer deutscher Gelehrten, welche die Götterlehre der nordischen Völker studirten und mit den erhalten gebliebenen Mittheilungen verglichen, verdanken wir einige Kenntnis der altdeutschen Mythologie. Dieselbe ist, kurz zusammengefaßt, folgende: Ehe alles sein Dasein erhielt, gab es nur eine große Leere, einen unermeßlichen Abgrund. In demselben hauste der Riese Amir, in welchem alle Stoffe vereinigt waren. Ans diesen entstanden das kalte und dunkle Niflheim irrt Norden und das sonnige, warme Mus-pelhetm im Süden. Die Knh Andhnmbla, welche mit Imir zugleich entstanden war, leckte aus den Eisblöcken des Nordens den Riesen Bör und die Riesin Bestla, die Eltern der Riesen Odin, Wili und We. Diese Letzteren tödteten den Riesen 2)mir; aus seinem Blute wurde das Meer, aus dem Fleische die Erde, aus den Knochen die Berge, ans bett zerbrochenen Gebeinen die Steine, aus bent Scheibet der Himmel, ans dem Gehirn die Lnst und die Wolken; die Augenbrauen bildeten rund um die Erde die Burg Midgard, welche den Menschen als Wohnung überwiesen wurde. Die Menschen waren aus zwei Bäumen, der Esche und der Erle, welche die drei Brüder am Meeresufer gefunden harten, gebildet worden. Innerhalb der Menschen-Wohnungeu liegt A s e n h e i m, die Wohnung der A s e n. Das Oberhaupt derselben, Odin, und seine Gemahlin Frigga wohnen in der von Gold schimmernden Bnrg Walaskialf. Odin ist der Vater aller Wesen; er überschaut und beherrscht alles. Er ist der Gott des Himmels und des Sturmes, auch des Sturmes der Begeisterung in den Herzen der Krieger. Auf feinen Schaltern sitzen die beiden Raben Hugin (Gedanke) und Munin (Erinnerung), welche^ ihm alles ins Ohr flüstern, was geschehen ist und geschieht. Die in der Schlacht erschlagenen Helden läßt Odin von den Walküren,

7. Alte Geschichte - S. 19

1879 - Dillenburg : Seel
— 19 — einen festen Damm auswerfen und ermöglichte so den Zugang M der Jnselstadt. Sieben Monate widerstand sie, dann nahm er sie mit Sturm, ließ einen Theil der Einwohner niederhauen und die andern in die ©datieret führen. Die Stadt selbst wurde von Grund ans zerstört. Handel, Reichthnm und Macht der Phönizier gingen bald ans Alexander über. B. Das Aiechlsch-Ziömische Mcithum. a. Die Grieche». 1. Land und Volk der alten Griechen. a, Lage und Gestalt des Landes. Das Land des durch feine Bildung hochberühmten Griechentiolkes ist der südlichste Theil der Balkanhalbinsel, ein dem Umfange nach kleines, unbedeutendes Land, zu dem noch eine Anzahl der im aegäischen Meere gelegenen Inseln gehörte. Die Lage des Landes am Meere ermöglichte den Verkehr mit andern Völkern, erleichterte aber auch die Entwicklung der Eigenthümlichkeiten des griechischen Geistes und Lebens, die eine Vorbedingung für die später er-reichte hohe Culturstuse war; andrerseits wurde durch die Nähe des Meeres das Klima ein gleichmäßiges, welcher Umstand in Verbindung mit dem ewig heiteren Himmel den in den verschiedenartigen Bewohnern dieses durch viele Gebirgszüge und durch Einschnitte des Meeres so zerrissenen Landes wohnenden Sinn nach harmonischer Gestaltung des äußeren Lebens weckte und reifte. — Das Land grenzte im Norden an Macedonien und Jllyrien, im Osten an das aegäifche, im Süden und Westen an das jonische Meer. Im Innern war es durch mehrere Gebirgszüge in eine Anzahl kleinerer Landschaften getheilt, wodurch die Entstehung mehrerer getrennten Staaten erleichtert wurde (vergl. die Schweiz). Die Bewohner der Landschaften am Meere trieben hauptsächlich Fischsang, Schifffahrt und Handel; die Bewohner der Binnenlandschaften trieben entweder Viehzucht (in weidenreichen Gebirgsgegenden) oder Ackerbau (in fruchtbaren Thalniederungen). Der meist ergiebige Boden brachte bei dem milden und im Ganzen gleichmäßigen Klima viel Getreide, Wem und Oel. 2*

8. Alte Geschichte - S. 33

1879 - Dillenburg : Seel
— 83 — 3. Die dorische Wanderung. Im nördlichen Theile Griechenlands wohnte ein rauhes Bergvolk, die Dorer. Diese machten sich etwa 60—80 Jahre nach dem trojanischen Kriege auf, um sich im Süden neue Wohnsitze zu suchen. In der Gegend von Nanpactns setzten sie über den Meerbusen von Korinth und besiegten in einer Feldschlacht den Herrscher von Argos (Enkel des Agamemnon) und andere Fürsten, die sich ihnen widersetzten. Durch lange Kämpse eroberten sie nach und nach auch den ganzen Peloponnes. Schon nach ihrem Eindringen im südlichen Griechenland hatten sie Versuche gemacht, über die Landenge von Korinth in Attika einzudringen. Da aber stellten sich ihnen die Ionier unter dem Könige Ködrns von Athen entgegen. Weil das Orakel zu Delphi gesagt hatte, daß dasjenige Volk siegen werde, dessen König von den Feinden erschlagen würde, so beschloß Kodrns, sich Zu opfern. Er kleidete sich in Bauerntracht, ging in das feindliche Lager und fing mit einem der Feinde Streit an, in welchem er 1068 erschlagen ward. Als die Feinde merkten, wer der Erschlagene Chr-war, verloren sie den Muth und zogen zurück. In den eroberten Landschaften des Peloponnes stellten sich die Fürsten und Anführer der Dorer an die Spitze der einzelnen Staaten, so Tememts in Argolis, Kresphontes in Messenien, die Söhne des Aristodemus, Prokles und Eurystheues, in Lakonien; ihre Stammgenossen waren der bevorzugte, edlere Stamm, die Besiegten wurden zu Hörigen. Nicht alle Besiegten aber unterwarfen sich den Fremden; viele zogen aus und gründeten auf der Westküste von Kleinasien und auf den nächst dieser Küste gelegenen Inseln Kolonien; ebenso thaten viele Dorer, welche auf dem Peloponnes kein Unterkommen fanden. Von diesen Kolonien aus wurden wieder andere Niederlassungen ans den Küsten des Mittelmeeres gegründet. Ueberall aber, wo dies geschah, blühten bald Handel und Verkehr, Kunst und Wissenschaft; frei- ■ lich ließen auch die mit dem Reichthum und Wohlleben verbundenen Ausartungen gewöhnlich nicht lange auf sich warten und führten nach kürzerer oder längerer Zeit der Kolonien Untergang herbei, so daß deren Macht schon gebrochen war, als das Mutterland sich in der Blüte und höchsten Krastentwicklnng befand. In Athen wurde nach des Kodrns Tode die Königswürde abgeschafft; der Staat wurde eine Republik. Nach diesem Vor- Hopf, Lehrbuch. Z

9. Alte Geschichte - S. 36

1879 - Dillenburg : Seel
— 36 — liegen, so wurde es im Gebirge ausgesetzt. Das Letztere geschah häufig mit Mädchen, immer aber bei schwachen oder verkrüppelten Kindern. Bis zum siebenten Jahre blieben die Knaben in der' Pflege der Mutter. Vom siebenten Jahre an kamen sie in öffentliche Erziehungsanstalten. Die Erziehung war "sehr streng und sah es hauptsächlich ab aus Abhärtung des Körpers gegen Beschwerden und Schmerzen, unbedingten Gehorsam gegen Aeltere und Vorgesetzte, Ehrfurcht gegen Greise, Muth und Tapferkeit, Aufopferung von Gut und Blut für das Vaterland, daneben auch auf Kürze und Bündigkeit im Ausdruck und auf Klarheit und Verstand im Urtheil. Die Knaben gingen barfuß und halbnackt; halbnackt schliefen sie aus hartem Lager von Schilf, das sie sich selbst holen mußten. Nur im Winter durften sie Moos und Kräuter hinzufügen. Die Kost war karg und ziemlich knapp bemessen. Alljährlich wurden sie einmal mit Geißeln blutig gepeitscht, um sie an Ertragung körperlicher Schmerzen zu gewöhnen; manche sollen unter diesen Streichen todt zusammengesunken sein, ohne einen Laut des Schmerzes von sich zu geben. Wenn ein Alter eintrat, so mußten sie sich ehrerbietig von ihren Sitzen erheben und auf die gestellten Fragen kurze und bündige Antworten geben. Noch heute nennt man kurze, treffende Antworten lakonische (d. H. spartanische). Auch die weibliche Jugend wurde abgehärtet; Überhaupt hatte das spartanische Weib eine viel geachtetere Stellung, als die Weiber in den andern griechischen Staaten. d. Die Folgen dieser Einrichtungen und dieser Er-ziehnngsweise. Die Leibesübungen wurden durch das ganze Leben fortgesetzt. Die Männer übten sich den größten Theil des Tages über im Laufen, Ringen, Werfen und Fechten, um den Körper recht kriegstüchtig zu machen. Auch die Jagd wurde fleißig gepflegt. Den Ackerbau überließ man den Heloten. Die Spartaner blieben roh in ihren Sitten; edle Geistesbildung, wie wir sie später bei den Athenern finden werden, kannten sie nicht; um Kunst und Wissenschaft kümmerten sie sich nicht. Sie lebten nur für den Krieg, der ihre höchste Freude war. Wie zu einem Feste, so zogen sie aus zur Schlacht, geschmückt und unter Gesang und Flötenspiel. Der Tod im Kampse für das Vaterland war die höchste Ehre. Die Gefallenen wurden mit Lorbeeren bekränzt bestattet. Schimpf und Schande für das ganze Leben war das Loos der Feiglinge. So kam es, daß spartanische Mütter lieber die Nachricht von dem Tode ihres Gatten oder Sohnes

10. Alte Geschichte - S. 85

1879 - Dillenburg : Seel
— 85 — nur gegen hohen Zinsfuß (872%) bewilligt wurde. Wer nicht rechtzeitig zahlen konnte, wurde von seinem Gläubiger ins Schuldgefängnis geworfen, wo Spott und Hohn, ja oft Mishandlnng seiner wartete. Auch diejenigen, welchen ihre Gläubiger das verpfändete Ackerland beließen, hatten kein viel besseres Loos, denn wenn sie nicht zahlen konnten, wurde ihnen die Ernte weggenommen. Da gab es denn Erbitterung und Haß, und als eines Tages ein Plebejer aus dem Schuldthurm entsprungen war und nun dem Volke von der Behandlung im Gefängnisse erzählte und die Zeichen unmenschlicher Mishandlnng vorwies, da brach die Empörung in hellen Flammen ans; 18000 Plebejer, die zum Heerbann aufgeboten waren, versagten den Gehorsam. Dennoch ließen sie sich durch Versprechungen zweimal zur Heeresfolge bestimmen, und mit ihrer Hülfe wurden die Sabiner, Volsker und Aequer geschlagen. Als sich darnach aber der Senat weigerte, die den Plebejern gemachten Zusagen zu erfüllen, da zogen jene 18000 Mann, welche noch unter den Waffen vor Rom standen, aus aus den eine Meile von Rom entfernt liegenden hei Li gen Berg, um sich dort eine 494 neue Wohnstätte zu gründen. Run entstand allgemeine Bestürzung ”• Ehr. in Rom, und da man auch die Auswanderung der noch übrigen Plebejer fürchtete, so beschloß der Senat, eine Gesandtschaft abzuschicken, welche das Volk zur Rückkehr bewegen sollte. An der Spitze dieser Gesandtschaft stand Menenius Agrippa, welcher das Volk durch die Fabel von den gegen den Magen empörten Gliedern des Körpers von der Nutzlosigkeit ihres Vorhabens überzeugte und es durch das Versprechen, die Misstände abzuschaffen, zur Rückkehr bewog. Das Volk erhielt das Recht, Tribunen zu wählen (anfangs 5, später 10), welche den Senats-Sitzungen beiwohnten und durch ihren Einspruch (Veto) jeden dem Volke nachtheiligen Beschluß verhindern, resp. vernichten konnten. Zwei andere Plebejer, Aedilen genannt, hatten die Aufsicht über die Märkte, die öffentlichen Gebäude, die Fcstspiele, die Magazine rc. Die den Plebejern von Menenius Agrippa erzählte Fabel war folgende: Einst empörten sich die Glieder des Körpers gegen den Magen, weil er allein unthätig sei, während sie alle arbeiten müßten. Sie versagten ihm daher den Dienst: die Hände wollten keine Speise mehr zum Munde führen, die Zähne dieselbe nicht mehr zermalmen. Als sie diesen Vorsatz eine Zeit lang ausgeführt hatten, merkten sie, daß sie sich selbst schadeten, indem sie keine Kraft mehr aiis dem Magen empfingen. Daher söhnten sie sich mit dem Magen wieder aus und thaten wie vorher ihre Dienste. Bald nachher brach eine Hnngersnoth in Rom aus. Der Senat kaufte Getreide in Sieilien, um es unter das Volk ver-
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